Memmingen

Memmingen - Das Tor zum AllgäuDie kreisfreie Stadt Memmingen befindet sich im Regierungsbezirk Schwaben ist ganz vom Landkreis Unterallgäu umgeben. Die Stadt gehört zu Oberschwaben und hat rund 42.000 Einwohner, was sie zur fünftgrößten Stadt im Regierungsbezirk Schwaben macht.

Da sich Memmingen direkt in der Nähe des Allgäus befindet, wird es auch oftmals das „Tor zum Allgäu“ genannt. Auch der Name Wallensteins Memmingen ist sehr bekannt, denn alle vier Jahre finden hier die Wallensteingastspiele statt.

Infrastruktur

Aufgrund der hervorragenden Verkehrsanbindung auf der Straße, den Schienen und auch den Luftverkehr ist Memmingen der Verkehrsknotenpunkt von Oberschwaben, dem Allgäu und
Mittelschwaben.

Das Stadtgebiet von Memmingen ist 70,14 Quadratkilometer groß und besteht aus den Gemarkungen Memmingen, Amendingen, Buxach, Dickenreishausen, Einsenburg, Ferthofen, Steinheim und Volkratshofen wie einem Teil der Gemarkung Buxheim.

Davon werden rund 3530 Hektar landwirtschaftlich genutzt und 1709 Hektar bestehen aus Wald. 51 Hektar machen die Gewässer aus und die öffentlichen Verkehrsflächen machen rund 530 Hektar aus. Die Erholungs- und Grünflächen laden mit 75 Hektar zahlreiche Besucher ein.

Memmingen befindet sich auf der Memminger Platten, einem alten Gletscherplateau und ist rund 100 Kilometer von München entfernt. Begrenzt wird es im Westen durch die Buxacher Heide und im Osten durch den Benninger Ried. Im Nordosten befindet sich der Memminger Stadtwald und der Stadtteil Eisenburgen. Aus touristischen Gründen wird immer wieder gesagt, dass
Memmingen im Allgäu liegt. Da es für das Allgäu keine festen geografischen Grenzen gibt,
soll das auch stimmen.

Die Stadtgeschichte vom Memmingen

Die Ursprünge der Stadt lassen sich bis in die Römerzeit verfolgen und zudem gehört die Altstadt
zu einer der am besten erhalten Altstädte von Süddeutschland. In ihr findet man sehr viele
beeindruckende Plätze sowie Bürger- und Patrizierhäuser und auch Paläste.

An der Iller bei Fertighofen hat man Sieldungsspuren gefunden, die auf eine Besiedlung der
Region von Memmingen in der Steinzeit zurück gehen. Die ersten Bauten, die man in dieser
Region fand, stammten aus der Zeiz der Römer. Den Funden zufolge, befand sich hier einst
ein kleiner Wacht- und Siedlungsposten, für den die Namen Cassiliacium oder Viaca in
Betracht kommen.

Unter der bekannten und äußerst sehenswerten St.-Martins-Kirche und dem Antonierkloster fand man Reste der Siedlung. Nicht feststellen konnte man allerdings, ob nach dem Abzug der Römer ein neuer Herrscher die Siedlung übernahm. Der Bereich des Klosters St. Gallen endet kurz vor Memmingen, weshalb Unterlagen über die Flure vor allem im Kloster Augsburg vorhanden gewesen sein müssen. Da die Augsburger Bibliothek mehrfach zerstört wurde, gingen viele Dokumente für immer verloren.

Im 5. Jahrhundert gründete man hier eine alamannische Siedlung und ab dem 7. Jahrhundert befand sich hier ein fränkischer Königshof. Zu dieser Zeit muss hier auch die erste Kirche entstanden sein, denn unter der Frauenkirche befinden sich die Reste von romanischen und frühromanischen Bauten.

Der Name Memmingen geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Königshof der Siedlung des Mammo zurück, wobei die Siedlung im Laufe der Zeit verschwand und nur der Name erhalten blieb. Memmingen erlangte als Handelsposten eine bedeutende Rolle, denn es lag durch die Salzstraße von Böhmen und München nach Lindau und der Straßen von Norddeutschland in die Schweiz bis hin nach Italien sehr günstig.

Im Jahre 1128 wurde Memmingen erstmals urkundlich erwähnt und wuchs in den nächsten Jahren sehr schnell zu einer pulsierenden Stadt heran. Im Bereich des Antonierklosters und des Marktplatzes nahm man im Jahre 1991 umfangreiche Ausgrabungen vor, die belegten, dass im 9. Jahrhundert die Besiedlung recht spärlich gewesen sein muss.

Sagen und Legenden über Memmingen

Um Memmingen ranken sich sehr viele Sagen und Geschichten, die auf mündliche Überlieferungen direkt aus Memmingen zurück gehen. Einige Sagen davon haben eine Art Eigenleben entwickelt und gehören heute zu den Sieben Memminger Wahrzeichen.

Eine der Legenden ist der Memminger Mau, die die bekannteste Memminger Sage ist. Durch diese Geschichte hat die Stadt auch den Sitznamen „Maustadt“ erhalten. Gingen einstmals in klarer Vollmondnacht ein paar Memminger aus dem Goldenen Löwen heimwärts. Auf einmal sahen sie, wie sich der Mond, hierorts Mau genannt, in einem der großen Zuber spiegelte, die unter den Dachtraufen der Häuser zu Feuerlöschzwecken standen.

Da kam einem plötzlich der geniale Gedanke, den Mond doch gleich herauszufischen, damit die Stadt zu beliebiger Zeit über sein Licht verfügen könne. Schnell war der Stadtfischer geholt, der rückte mit Netzen aller Art und seinen Knechten an und begann sein Werk. Von den Fenstern ringsum schauten die aufgeschreckten Bürger herunter, was sich da unten abspielte, und selbst aus den Nebengassen kamen sie hergelaufen, aber… Damit ist die Geschichte beendet, wobei man deutlich eine Verwandtschaft mit den Schildbürgern erkennen kann.

Seit der ersten Mondlandung gibt es eine weitere Geschichte, denn der Ortsbürgermeister schickte nach der ersten Mondlandung der NASA scherzhaft einen Brief, in dem er sich darüber beschwerte, dass man die Memminger erst hätte fragen sollen, ob man auf ihrem Mau herumspazieren dürfe. Kaum zu glauben, aber die NASA antwortete prompt, mit der Bitte um eine nachträgliche Erlaubnis. Des Weiteren versprach man der Stadt Memmingen daraufhin Mondgestein, was aber bis heute niemals angekommen ist.

Sehenswürdigkeiten in Memmingen

Sehenswürdigkeiten in MemmingenMemmingen im Allgäu ist reich an Sehenswürdigkeiten, sodass man ruhig einen Ausflug in diese sehenswerte und erlebnisreiche Stadt unternehmen sollte. Besonders schön und auch auffällig ist der Marktplatz, denn er sieht nicht aus, als wäre er das Ergebnis einer sehr langen Bauzeit, sondern er erstrahlt wie aus einem Guss.

Im Jahre 1991 musste man hier Notgrabungen vornehmen, die zeigten, dass dieser Platz einst sehr bebaut ward. Weitere touristische Highlights sind das Renaissance-Rathaus, die Großzunft sowie das Steuerhaus.

Auch der Marktbrunnen in Memmingen verfügt über eine sehr lange Geschichte, denn bereits
zu ihrer Stadtgründung gab es auf dem Platz eine Brunnenstelle. Einen größeren Brunnen aus
Stein baute man im Jahre 1566 und im Jahre 1688 wurde dieser völlig erneuert. Bis er
schließlich im Jahre 1847 komplett entfernt wurde. Da der Marktplatz ohne einen Brunnen
aber ziemlich leer erschien, baute man im Jahre 1870 wieder einen Brunnen, der über eine
Marmorschale mit der Figur eines Knaben, der auf einem Schwan reitet, verfügt. Der Brunnen
war von einem kleinen Bäumchen umrahmt, wurde aber komplett zwei Jahre später wieder
entfernt. Erst im Jahre 1994 wurde ein neobarocker Brunnen von der Firma Magnet-Schild
der Stadt Memmingen gespendet.

Nicht verpassen darf man auch den Weinmarkt, denn im 12. Jahrhundert lief entlang des Weinmarktes der südlicher Mauerzug der Welfenstadt. Im Jahre 2005 fand man hier bei Grabungen Holzreste der ehemaligen Stadtbefestigungen. Diese wurden erst nach 1350 abgetragen und bereits vor 1400 hat man Platz neu bebaut. Früher wurden sehr viele Weine aus allen Teilen der Welt, die man bis dahin kannte, verkauft und auch im 15. Jahrhundert war der Platz wichtig für den Handel und das Gewerbe.

Eine der schönsten touristischen Highlights der Stadt Memmingen im Allgäu ist der Mauergürtel, der in weiten Teilen noch erhalten geblieben ist. Lediglich an der Ostseite der
Stadt fehlt er fast komplett.

Einst führte um den Mauergürtel eine Parklandschaft, die nur an der westlichen und der östlichen Seite der Stadt unterbrochen wurde. Damit man die Tore und die Türme erhalten konnte, wurden in den letzten Jahren sehr viele Mauerdurchbrüche vorgenommen, damit der Verkehr nicht beeinträchtigt wird. Errichtet wurde der Mauergürtel in fünf unterschiedlichen Bauperioden, wobei die erste Periode bereits um das Jahr 1000 begann.

In den Mauergürtel wurde bis zum Jahre 1268 die Stauferstadt einbezogen. Die letzte
Stadterweiterung fand um 1445 statt, sodass zu dieser Zeit die Befestigungsanlage aus 35
Kilometern Mauer und 38 Toren und Türmen bestand. Die Stadtbefestigung ist heute auf der
Südseite am besten erhalten, denn sie besteht noch fast in ihrer ursprünglichen Höhe. Auch
die Westseite ist noch fast vollständig erhalten geblieben. Lediglich in der Nähe der Stadthalle
fehlt ein kleines Stück, das jedoch samt Wehrgang nachgebaut wurde.

Nicht verpassen darf man auch die Kramerstraße, die die erste und einzige Fußgängerzone in Deutschland ist, die vorher eine Bundesstraße war. Unterbrochen wird der einladenden Straßenzug vom Weinmarkt, wo sich auch das Stadttheater befindet. Auch die Herrenstraße ist sehr interessant, denn sie ist eine der ältesten Straßen und der Altstadt und hat sich fast komplett ihr mittelalterliches Aussehen bewahren können. Erlebnisreich ist auch die Oberstadt, zwischen Rossmarkt und der Hohen Wächt. Um 1350 wurde die Region in die Verteidigungsanlage der alten Stadt mit einbezogen und hat viele Häuser aus dem 13. bis 17. Jahrhundert zu bieten

Sehenswürdigkeiten in den Stadtteilen von Memmingen

Neben Memmingen selbst haben auch die Stadtteile rund um Memmingen sehr viele
Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein Urlaub in dieser Region wird also garantiert niemals
langweilig. Beeindruckend sind vor allem die vielen Kirchenbauten, bei denen es von der reinen Kühle des Protestantismus bis hin zum beeindruckenden Barock alle Baustile vertreten sind.

Das größte touristische Highlight befindet sich in Amendingen, das Gotteshaus St.
Ulrich sowie die Prunkkirche des Klosters Buxheim. Beide ist im barocken Baustil gehalten
und beeindrucken dadurch, dass der Chor der Kirche nicht nach Osten, also nach Jerusalem
zeigt, sondern nach Norden. Interessant sind auch die beiden Seitenaltäre und die vielen
Holzstauen zahlreicher Heiliger. Auch die Ölgemälde und Fresken sind sehr beeindruckend.
Ebenfalls einen Besuch wert ist die Dreieinigkeitskirche Buxach, eine schlicht wirkende
protestantische Kirche, die aus dem 18. Jahrhundert stammt. Unter einer Empore befinden
sich Holztafeln mit dem Wappen von unterschiedlichen Patrizierfamilien aus Memmingen.

Des Weiteren befindet sich hier die alte Spitalmühle, die man nicht verpassen sollte. Wer von
Kirchen noch nicht genug hat, der sollte sich die Kirche im Stadtteil Dickenreichshausen
anschauen, bei der es sich um einen spätgotischen Bau handelt. Früher gab es hier eine sog.
Pechbank, auf der nur alte Jungfern sitzen durften.

Sehr interessant ist auch die Eisenburg, die ein Schloss und eine kleine Kapelle besitzt, die dem St. Johann Nepomuk geweiht ist. Schön von außen zu besichtigen ist das kleine Landschloss in Grunenführt, das leider von innen nicht besichtigt werden kann. In Steinheim gibt es viele alte Bauernhöfe, on denen einige unter Denkmalschutz stehen und für die Besucher zur Besichtigung offen stehen.

Infrastruktur

In Memmingen gibt es auch einen kleinen Flughafen. Dieser befördert knapp 2 Millionen Fluggäste pro Jahr. Der Flughafen Code ist FMM. Allerdings fliegt von hier nur Ryan Air. Aber Du kommst von hier beispielsweise in beliebte spanische Urlaubsziele wie beispielsweise auf die Kanarischen Inseln. 

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